Psalm - Ps 91 : Auslegung, Kommentar, Andacht, Predigt - Glaube (2024)

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 91

Inhaltsverzeichnis

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Zum Psalm Ps 91: Unter Gottes Schutz

Psalm 91 ist ein bekannter biblischer Text, der Trost, Schutz und Sicherheit vermittelt. Er betont das Vertrauen auf Gott und beschreibt, wie Gott seine Anhänger vor Gefahren bewahrt. Der Psalm ermutigt Gläubige, in Gottes Gegenwart Zuflucht zu suchen und auf seinen Schutz zu vertrauen, selbst inmitten von Prüfungen und Bedrohungen. Er erinnert uns daran, dass Gott uns niemals verlassen oder im Stich lassen wird, und dass wir in seiner Obhut Sicherheit finden können.

Ps 91,1-2: Gott, die Burg des Gläubigen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 91,1-2

Ps 91,1: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen.

Ps 91,1: Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden.

In Gott Ruhe finden

Lebe, wohne und verharre nirgendwo anders als nur in Gott. Außerhalb kannst du ja keine Ruhe finden. Habe ein nach oben gerichtetes Herz, das seine Ruhe und seinen Frieden inmitten aller Stürmen zu wahren weiß. Halte dein Herz in Ruhe inmitten der vielfältigen Angelegenheiten, die sich ergeben. Du weißt doch: Deine Seele kann nirgends Ruhe finden außer bei Gott. Ich weiß selbst aus steter Erfahrung, dass die Tage in ihren Anforderungen heftig sein können. Leben wir dennoch freudig und gelassen! Unser Herr schaut uns an und zwar mit Liebe und um so zärtlicher, je schwächlicher wir sind. Aus dieser Liebe heraus, kann ich den Ereignissen gelassen entgegen gehen.

Gelassenheit in Gott

Mag das Schiff diesen oder jenen Kurs nehmen, mag dieser oder jener Wind es treiben, die Kompassnadel wird doch stets nach Norden zeigen. Mag nicht nur um uns herum, sondern auch in uns alles drunter und drüber gehen, mag unsere Seele traurig oder fröhlich, unruhig oder friedlich sein, immer soll unser Herz, unser Geist und der höhere Wille gleich der Kompassnadel unablässig auf die Gottesliebe als ihr einziges und höchstes Gut schauen und ausgerichtet sein. Diese so wichtige persönliche Entscheidung, niemals Gott zu verlassen und seine beglückende Liebe aufzugeben, dient der Seele als Gegengewicht, um sie in Gelassenheit zu halten, unabhängig davon, was um uns herum passiert.

Je näher wir uns dem allmächtigen himmlischen Vater anschmiegen, desto zuversichtlicher dürfen wir sein. Wer durch Gottes reiche Gnade in beständiger Gemeinschaft mit Gott steht, sodass er in Christus bleibt und Christus in ihm, der genießt große Segnungen. Dieser Schutz ist beständig. Er ist allgenügend. In Gott liegt alles und mehr als alles, was sich an Sicherheit denken lässt.

Es ist gut, wenn wir ein starkes Ich haben. Es bewegt etwas in der Welt. Doch es braucht auch den Gegenpol: das Freiwerden von der Herrschaft des Egos. Daher braucht es als Gegenpol die Gelassenheit. Wir verbinden mit Gelassenheit das Gefühl von Ruhe. Jemand lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er ist bei allem ruhig und gelassen. Doch das ist nur eine Bedeutung von Gelassenheit. Die andere: Ich lasse die Dinge so, wie sie sind. Ich lasse die Menschen, wie sie sind. Ich habe nicht den Ehrgeiz, alles und jeden zu ändern. Anselm Grün

Die Ruhe im Herrn hängt nicht von unseren äußeren Umständen ab, sondern von unserer Gemeinschaft mit Gott selber. Corrie ten Boom

Ps 91,2: Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue!

Zuflucht und Burg

Mag das Schiff diesen oder jenen Kurs nehmen, mag dieser oder jener Wind es treiben, die Kompassnadel wird doch stets nach Norden zeigen. Mag nicht nur um uns herum, sondern auch in uns alles drunter und drüber gehen, mag unsere Seele traurig oder fröhlich, unruhig oder friedlich sein, immer soll unser Herz, unser Geist und der höhere Wille gleich der Kompassnadel unablässig auf die Gottesliebe als ihr einziges und höchstes Gut schauen und ausgerichtet sein. Diese so wichtige persönliche Entscheidung, niemals Gott zu verlassen und seine beglückende Liebe aufzugeben, dient der Seele als Gegengewicht, um sie in Gelassenheit zu halten, unabhängig davon, was um uns herum passiert.

Ps 91,3-13: Gott, Beschützer vor aller Gefahr

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 91,3-13

Ps 91,3: Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers und vor der verderblichen Pest.

Ps 91,4: Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen. Seine Treue ist Schirm und Schild.

Liebe Gottes

Wer sieht darin nicht eine unbegreifliche Liebe, eine göttliche Zärtlichkeit, die unser Vertrauen wecken und gewinnen soll? Ja, wie die Henne ihre Küken unter ihre Flügel birgt, so schützt der Herr die Seelen. Der der Sünde und dem Tod verfallene und tausend Feinden ausgesetzte Mensch findet in Gott Wärme und Sicherheit. Kühn, dass ein Sänger es wagen darf, Gott mit einer Henne zu vergleichen und anrührend, weil es in unübertrefflicher Weise etwas vom Wunder der Erlösung zum Ausdruck bringt: Wie sich der große und unumschränkte Gott zu Sündern herabneigt, ist ein Wunder, das unaussprechlich ist.

Ps 91,5: Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt.

Du brauchst dich nicht zu fürchten

Wie gesegnet ist doch die Gemeinschaft mit Gott, die uns gegen alle Schrecken schützt! Der Schatten des Allmächtigen nimmt dem Schatten der Nacht. Nicht dass wir aus jeder besondern Gefahr oder Trübsal buchstäblich gerettet werden sollen, aber alles muss zu unserem größeren Wohl dienen und je mehr wir leiden, desto größer wird unsere Herrlichkeit sein. Wir sehen nicht den Pfeil, der am Tage fliegt. Wir spüren ihn erst, wenn er uns ins Fleisch gefahren ist. Aber Gott sieht den Pfeil heranschwirren. Das todbringende Geschoss steht unter seinem Auge still.

Wir leben in einer Welt voller Angst und Tod, und wir dürfen uns daher in den Nachtwachen ebenso auf schlimme Überraschungen gefasst machen, wie unter dem Glanz der glühenden Sonne. Aber das alles sollte uns nicht anfechten, denn trotz allem drohenden Grauen haben wir die Verheißung, dass der nichts zu fürchten braucht, der an den Herrn glaubt. Und warum sollte er auch? Oder, fassen wir es persönlicher, warum sollten wir es? Gott unser Vater ist bei uns und er bleibt bei uns durch alle einsamen Stunden. Er ist ein allmächtiger Hüter, ein wachsamer Wächter, ein treuer Freund. Nichts kann uns begegnen ohne Seine Zulassung. Spurgeon

Ps 91:6: ‭vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag verderbt.

Ps 91:7: ‭Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.

Ps 91:8: ‭Ja, mit eigenen Augen wirst du es sehen, und zuschauen, wie den Gottlosen vergolten wird.

Ps 91,9: Denn du sprichst: Der Herr ist meine Zuversicht! Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht.

Gott ist meine Zuflucht

Der Christ weiß von keinem Wechsel bei Gott. Er kann heute reich sein und morgen arm; er kann heute krank sein und morgen gesund; er kann heute voller Freude und Wonne sein und morgen voller Furcht und Trauer; aber es gibt keinen Wechsel und keine Veränderung in seinem Verhältnis zu Gott. Hat mich der Herr gestern geliebt, so liebt Er mich heute wieder. Meine unwandelbare Ruhestätte ist mein hochgelobter Herr. Ich bin ein Pilger auf dieser Erde, aber in meinem Gott bin ich zu Hause, bei Ihm bin ich geborgen. In dieser Welt bin ich ein irrender Wanderer, aber in Gott habe ich eine sichere Zuflucht. Spurgeon

Ps 91:10: ‭Kein Unglück wird dir zustoßen und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen.

Ps 91,11: Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Unser Schutzengel

Dein Schutzengel, er weilt Tag und Nacht bei dir, zu jeder Zeit an jedem Ort, von Gott selbst geschickt. Er holt dich zurück aus dem so gern erinnerten Gestern. Er holt dich zurück aus dem lebhaft vorgestellten Morgen. Und er stellt dich in das so wertvolle Heute, beschützend, fürsorglich. Mit all meinem Stress bei der Arbeit oder in der Familie oder auch meiner Einsamkeit begleitet er mich. Er setzt die Zusage Gottes um: Ich dein Gott bin bei dir. Ich sende dir meine Engel, um dich zu leiten und zu schützen. Sprich heute Mal wieder bewusst mit deinem Schutzengel und bedanke dich bei Gott, dass er da ist. Gott segne dich und diesen Tag, deine Gedanken, Worte und Werke.

Ps 91,12: Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.

Getragen und beschützt

Ein Stoßen des Fußes an einem Stein scheint unbedeutend. Dieses Behüten des Fußes muss aber keine leichte Aufgabe sein, da Engel damit beauftragt werden. So ist es in der Tat: denn das Schwierige der Nachfolge Christi ist das tägliche Aufsichnehmen des Kreuzes, viel mehr als besondere Taten unter außergewöhnlichen Umständen. Wir wissen doch, dass die Gefahr viel größer ist, dass wir in kleinen Dingen zurück bleiben: Temperament und Zunge in Zucht halten, liebevoll miteinander umgehen, kleine Verfehlungen des anderen sofort verzeihen und allerlei mehr.

Ps 91,13: Auf den Löwen und die Otter wirst du den Fuß setzen, wirst den Junglöwen und den Drachen zertreten.

Ps 91,14-16: Gottes Zusagen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 91,14-16

Ps 91,14: Weil er sich an mich klammert, darum will ich ihn erretten. Ich will ihn beschützen, weil er meinen Namen kennt.

Weil er meinen Namen kennt

Kennen ist hier mehr als bloß geistig Erfassen. Vielmehr bedeutet es, sich in Liebe jemandem zu zuneigen, sich in Liebe mit jemandem verbinden. Wer wahrhaft glaubt, der liebt seinen Gott und das zeigt sich daran, dass er an ihm hängt. Er weiß sich geliebt und liebt deshalb zurück. Er weiß sich auch abhängig und hängt sich darum an Gott.

Er weiß sich hilflos und klammert sich darum an den einzigen wahren Helfer. Nicht weil er so große Verdienste hat, dass er um ihretwillen beschützt werden müsste, sondern weil er bei allen seinen Mängeln doch Gott liebt: darum werden nicht nur die Engel Gottes, sondern der Gott der Engel selbst in allen Zeiten der Gefahr zu seiner Rettung erscheinen und ihn herrlich befreien.

Ps 91,15: Ruft er mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn befreien und zu Ehren bringen.

Ich will ihn erhören

Welche Zuversicht gibt das uns, die wir unsere Hilflosigkeit täglich spüren, dass die Ohren des starken Gottes auf unser Rufen gerichtet sind. Wir müssen sicherlich auch durch dunkle Täler, zuweilen durch Wasser und durch Feuer. Aber unser Gott ist mit uns. Er wird uns befreien. Gott wird die Seinen nicht für immer in der Drangsal belassen. Die Tage sind genau gezählt. Wenn die Stunde gekommen ist, reißt Gott uns heraus. Denn seine Kraft ist größer ist als die Kraft aller Mächte, die uns gefangen halten. Jede dieser Befreiungen aus zeitlicher Not ist ein Angeld auf die endgültige Befreiung, wo Gott die Seinen zu sich nehmen wird.

Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Eine wunderbare Verheißung spricht Gott uns da zu. Unser Gebet wird nicht ungehört verhallen, wenn wir den Herrn anzurufen. All unser Beten beginnt im Kern damit, den Herrn anzurufen. Das bedeutet, sich bewusst in die Gegenwart Gottes zu versetzen. Das ist der erste und wichtigste Schritt auch zu einem kontemplativen Beten. Dieses Beten verlangt uns die Entscheidung ab, sich täglich bewusst eine Zeit der Stille zu reservieren. Erfahrungsgemäß wird es eine Zeit am Morgen sein vor der Geschäftigkeit des Alltags.

Ich bin bei ihm in der Not

Er neigt sich herab, um denen nahe zu sein, die betrübten Herzens sind, dass er bei uns sei in der Not. Es ist mir besser, in der Not zu sein, Herr, wenn du nur bei mir bist, als ohne dich zu herrschen, ohne dich Feste zu feiern, ohne dich geehrt zu werden. Es ist besser, in der Not von deinen Armen umfangen zu sein, besser, dich im glühenden Ofen der Trübsal bei mir zu haben, als selbst im Himmel zu sein ohne dich. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Im Schmelztiegel wird das Gold erprobt, und in der Anfechtung der Not bewährt sich der Gerechte. Bernhard von Clairvaux

Ps 91,16: Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihn schauen lassen mein Heil!

Das Heil schauen

Dies beschreibt den österlichen Sieg über die Macht des Bösen. Wo das Geschöpf zum Schöpfer zurückfindet und der Mensch in Gott zur Ruhe kommt, wird er satt an langem Leben. Dabei bedeutet die Formulierung langes Leben nicht, einfach nur viele Jahre zu leben. Langes Leben bezieht sich auf die Lebensqualität. Es bedeutet, dass der Mensch aus der Vereinigung mit Gott allem Tiefe abzugewinnen vermag. Er lebt nicht mehr an der Oberfläche. In Allem, Guten wie Bösen, dringt er auf den Grund vor, auf Gott selbst. Er sucht nicht mehr die Gaben, sondern den Geber alles Guten und mit ihm das ewige Leben.

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Author: Msgr. Refugio Daniel

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